Die neue Vorstandschaft des BSV Oberbayern, vertreten durch Franz Mitterer, Florian Rieß, Ulrich Barth, Petra Fuchsbichler, Susanne Danzl, stellte sich bei der Bereichsleiterin Anne Radlinger vor und sprach in diesem Zusammenhang verschiedene Themen an.

Digitalisierung:

Dass der Bereich der Digitalisierung in Bayern noch großes Entwicklungspotential hat, wurde auch von Frau Radlinger bestätigt. Große Problematik wurde darin gesehen, dass bei einem Schulwechsel alle Daten in der Dienstmail der Lehrkraft automatisch gelöscht werden. Zudem wurden die noch vielen fehlenden Punkte im Beurteilungsportal angesprochen. Dort sollten alle Beurteilungen geführt werden, wodurch vor allem das Prozedere bei Versetzungen enorm erleichtert werden könnte. Wünschenswert wäre es auch, wenn der Ablauf der Fiktiven Laufbahnnachzeichnung im Portal vereinfacht werden wird.

Schwerpunkt der Diskussion über die Digitalisierung lag vor allem auf einer sinnvollen Zusammenführung der drei Schulverwaltungsprogramme SVS, ASV und ASD. Gerade im Bereich der Unterrichtsplanung (UP) und Meldung der Unterrichtssituation (US) könnte viel Arbeitszeit eingespart werden, wenn Prüfroutinen automatisch ablaufen. Auch eine bessere Verknüpfung zu VIVA und RELIS muss das Ziel sein.

Die Verlagerung der Migrationsmeldung auf die Schulleitungen entspannt zwar die Schulämter und Regierung, allerdings nicht die Schulen. Da die Schülerinnen und Schüler immer in ASV erfasst werden, könnte die Meldung auch einfach über einen "Jetzt senden"-Knopf in ASV ohne zusätzlichen Verwaltungsaufwand erledigt werden.

Die in SVS erfasste Fehltagemeldung muss direkt in AuDig importiert werden können, was in der Folge eine große Entlastung der Verwaltungsangestellten an den Schulämtern bedeutet.

Frau Radlinger unterstützt die Forderungen des BSV und versprach, die Intensivierung der Digitalisierung auch in den Sitzungen mit dem Staatsministerium für Unterricht und Kultus anzusprechen. Viele der genannten Vorschläge entsprechen auch den Entbürokratisierungsgedanken der Staatsministerin.

Personalangelegenheiten:

Die Einführung von Pädagogischen Unterstützungskräften wird von allen als sehr gewinnbringend gesehen. Allerdings wird das äußerst geringe Budget kritisiert. So stehen einigen Schulämtern nur um die 70 Stunden zur Verfügung. Hintergrund ist, dass es sich hier nicht um die Bereitstellung von Mitteln handelt, sondern die Etablierung von Stellen, welche zukünftig auch unbefristet sein sollen. Es bleibt somit zu hoffen, dass weitere Stellen genehmigt werden.

Der Einstellungsprozess von externen Kräften wie Substitute, Drittkräfte, Pädagogische Unterstützungskräfte o.ä. ist sehr papierlastig und bedarf eines großen Verwaltungsaufwands. Eine Digitalisierung wäre auch hier wünschenswert. Frau Radlinger unterstützt diese Gedanken, meint jedoch, dass hierzu die Einführung einer digitalen Personalakte in Authega nötig ist.

Mitarbeitergespräche an den Schulämtern

Die Vertreter des BSV kritisieren, dass die Mitarbeitergespräche von weiteren Schulrätinnen und Schulräten durch die Fachliche Leitung durchgeführt werden sollen. Nach KWMBI Nr. 11/2014 soll in einem Mitarbeitergespräch unter anderem auch die weitere Verwendung und berufliche Perspektiven angesprochen werden. Diese Entscheidungen obliegen jedoch nicht der Fachlichen Leitung, sondern der Regierung. Frau Radlinger kann die erhobenen Einwände nachvollziehen und wird sich der Sache annehmen.

Die Bereichsleiterin nutzt ihrerseits das Treffen, um Fragen zu klären bzw. Rückmeldungen zu erhalten. Ihrer Einschätzung nach können die zugewiesenen Anrechnungsstunden für die Sprachstandserhebung den nötigen Aufwand nicht abdecken. Diese Ansicht wird von allen Vorstandsmitgliedern geteilt. Des Weiteren interessiert sie sich sehr für die Stimmung an den Schulen zum Schuljahresbeginn und gibt wertschätzende Rückmeldung zu den Ausführungen des BSV.

Die Vorstandschaft des BSV Oberbayern bedankt sich bei Frau Radlinger für das offene Gespräch und die große Wertschätzung gegenüber den Lehrkräften, Schulleitungen und Schulaufsichtsbeamten.