Die interessierte Oberpfälzer Schulaufsicht
Die aufmerksame Oberpfälzer Schulaufsicht

Am 6. Dezember fand sich die Schulaufsicht der Oberpfalz zu einer stimmungsvollen Weihnachtsfeier samt Ehrungen langjähriger Mitglieder im Berghotel Sammüller in Neumarkt i. d. OPf ein.

Begrüßung durch die Bezirksvorsitzende

Die Vorsitzende des Oberpfälzer Schulaufsichtsverbandes SchADin Elisabeth Junkawitsch eröffnete die ordentliche Mitgliederversammlung des Schulaufsichtsverbandes des Bezirks Oberpfalz und begrüßte die aktiven und pensionierten Schulaufsichtsbeamtinnen und -beamten zur ordentlichen Mitgliederversammlung mit anschließender Weihnachtsfeier im Hotel Sammüller in Neumarkt in der Oberpfalz.

 Totengedenken (Franz Hübl)

Nach dem Vortrag von einstimmenden Worten und Gedanken des Priesters Adolph Kolping durch Franz Hübl gedachte die Versammlung der in den Jahren 2022 und 2023 verstorbenen Mitglieder:

  • Herrn SchAD a. D. Andreas Schober – verstorben am 04.07.2022 im Alter von 87 Jahren
  • Herrn SchAD a. D. Richard Bierl – verstorben am 06.12.2022 im Alter von 78 Jahren
  • Herrn SchAD a. D. Manfred Kroneder – verstorben am 30.09.2023 im Alter von 81 Jahren

Begrüßung neuer Mitglieder im Schulaufsichtsverband Oberpfalz

Es folgte die Begrüßung der beiden Neumitglieder im Oberpfälzer Schulaufsichtsverband:

  • Marion Fuchs: seit dem 01.10.2023 neue Mitarbeiterin im Sachgebiet 40.2 an der Regierung der Oberpfalz
  • Andreas Lindinger: seit dem 01.06.2023 Fachlicher Leiter am Staatlichen Schulamt Cham

 Dank an den Bereichsleiter AD Thomas Unger

Traditionsgemäß richtete Elisabeth Junkawitsch ihren ausdrücklichen Dank – im Besonderen auch für die stets umsichtige Unterstützung – an den Bereichsleiter Thomas Unger. Sie brachte ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass die Schulabteilung der Regierung – durch die Kopplung der zweitägigen Dienstbesprechung mit der Mitgliederversammlung – diese Veranstaltung überhaupt ermögliche.

 Grußworte des Bereichsleiters AD Thomas Unger

Der Bereichsleiter AD Thomas Unger brachte seine Freude zum Ausdruck, dass wir uns nun schon zum zweiten Male in diesem Kalenderjahr zusammenfinden konnten. Zu Beginn seiner Ausführungen richtete er seinen Blick auf das aktuelle Weltgeschehen und ging im Besonderen auf die kriegerischen Auseinandersetzungen in Nahost und in der Ukraine ein.

Anschließend verwies Thomas Unger auf die aktuell am 05.12.2023 veröffentlichten Ergebnisse der PISA-Studie 2022, die im Sekundarbereich zum dritten Mal stattfand. Als wesentliches Ergebnis sei erwähnt, dass sich die erheblichen Kompetenzrückgänge der Fünfzehnjährigen in den Ergebnissen von PISA 2022 bestätigen. Vor allem beim Lesen und in Mathematik sind die Kompetenzrückgänge enorm. So ist es unser Anspruch, diesen negativen Trends mit aller Kraft entgegenzusteuern. Nach ersten öffentlichen Reaktionen, die u.a. auf alternative Schulformen oder aber auf mehr Kreativität im Unterricht abzielten, betonte Thoms Unger die Wichtigkeit, sich vor allem „auf das Wesentliche zu konzentrieren“ und hierbei die Konzentration auf das Lesen, Rechnen und Schreiben zu legen. Hierbei gilt es, dass wir alle gemeinsam Hand in Hand arbeiten.

Weiter teilte er mit, dass in der nächsten Woche eine Zusammenkunft mit der neuen Staatsministerien Anna Stolz geplant ist, die Gelegenheit bieten wird, neuralgische schulische Themen eingehend besprechen zu können.

Mit Blick auf die abstandsangemessene Besoldung für das Personal der Schulaufsicht geht es auch darum, die Ziele gemeinsam mit dem Schulaufsichtsverband zu verwirklichen und dementsprechend auf Erfolge zu hoffen.

Er betonte, dass wir hier mit der Neuwahl von Elisabeth Junkawitsch in ihrer Funktion als stellvertretende Landesvorsitzende und mit der erneuten Wahl von Herrn AD a.D. Richard Glombitza als Pensionistenvertreter im Landesverband bestens vertreten sind, um unsere Anliegen des Oberpfälzer Schulaufsichtsverbandes in gewohnt geschickter Kommunikation auch auf der Schiene des Landesverbandes zu thematisieren.

Zum Ende seiner Ausführungen wandte sich Herr Unger gezielt an die Ruheständlerinnen und Ruheständler in der Runde. Heute biete sich für alle wieder die Gelegenheit, in einen regen Austausch mit den aktiven Schulaufsichtsbeamtinnen und Schulaufsichtsbeamten zu treten und die wertvollen Gespräche zu genießen. Mit dem Ausblick, die Tradition fortzusetzen und auch weiterhin die Mitgliederversammlung des Oberpfälzer Schulaufsichtsverbandes nach der Tagung der Schulaufsicht abzuhalten, schloss er mit den Worten: „Schön, dass ihr alle da seid!“

Protokoll der letzten Mitgliederversammlung

Auf das letzte Protokoll der Mitgliederversammlung wurde hingewiesen.

Dieses wurde allen Mitgliedern nach der letzten Sitzung zugestellt.

Auf das Vorlesen des Protokolls der letzten Sitzung vom 28.06.202 wurde ohne Einwände verzichtet.

 Bericht der Bezirksvorsitzenden Elisabeth Junkawitsch

Mit einem Rückblick auf das vergangene Jahr leitete die Vorsitzende Elisabeth Junkawitsch ihre Ausführungen ein.

Hierbei führte sie an, dass sich die Situation rund um die Steuerung des Schulwesens in Bayern, welche von Schulaufsicht verantwortet wird, in diesem Jahr nochmals deutlich dramatisiert hat. Vor allem die Klassenbildung hat uns allen sehr viel abverlangt und auch Kraft gekostet.

Weiter verwies die Vorsitzende auf die besonderen Zeiten, in denen wir arbeiten.

Sie ging darauf ein, dass die Menschen es lieben, wenn man sie findet, wenn man sie sieht, wenn man sie entdeckt. Genau diese Tatsache ist es, die unsere Leitungsaufgabe Schulaufsicht heute prägt.

Sie fuhr fort, dass sich der Mangel an Personal mit dem Bedürfnis der Menschen, gesehen zu werden, verbinden. Und dadurch entwickelt sich eine Arbeitssituation, bei der sehr viele schulaufsichtliche Entscheidungen die Bedürfnisse und Lebenssituation einzelner mit einbeziehen muss – teilweise würden diese Bedürfnisse bei Entscheidungen sogar zentral im Mittelpunkt stehen.

Dabei gilt es aber immer auch noch die Grenzen solcher Forderungen im Blick zu behalten und freundlich und erklärend mit dem Gegenüber zu kommunizieren. Aus ihrer Sicht bleibt die Erkenntnis, dass wir alle Menschen, die für oder in unserem System arbeiten kennen und passgenau – möglichst zu ihrer Zufriedenheit – einsetzen müssen.

Schulaufsicht bedeutet heute: Führung eines Ganzen bestehend aus individuellen Bedürfnissen.

Sie ergänzte ihre Ausführungen um den Blick auf die Veränderungen in der Gesellschaft. So stellt sich der einzelne in den Mittelpunkt und das Gesamte muss dafür sorgen, dass er sich dort auch wohl fühlt, wo er steht. Der Mangel spielt solchen Entwicklungen in die Karten, was dazu führt, dass Entscheidungen auch gezielt am Menschen orientiert getroffen werden.

In diesem Zusammenhang verwies die Vorsitzende u. a. auf die Umsetzung der Forderungen nach Besoldungsanhebungen der Lehrkräfte.

Elisabeth Junkawitsch spannte den Bogen und führte an, dass die Entwicklung, auf Menschen einzugehen, vom Ansatz her gut ist; doch kosten diese Auseinandersetzungen mit Menschen, das Entdecken, Motivieren und Mitnehmen von Menschen Energie und Zeit. Es stellt sich die hier Frage, wer diese Energie aufbringt und wer dieses Gefüge zusammenhält?

„Es ist die Schulaufsicht, die den Karren zieht!“

In diesem Zusammenhang verwies sie auf folgende schwierigste Situationen, die es zu bewältigen gab und gibt:

Flüchtlingskrise 2015; Corona-Masken und Desinfektionsmittel verteilen für alle Schularten; Fortbildungen zur Digitalisierung lancieren; Brücken-Bauer finden, entdecken und passgenau einsetzen; der Ukrainekrieg und die damit verbundene Leitungsaufgabe innerhalb der Steuergruppen. Die Vorsitzende betonte, das die Bewältigung dieser vielfältigen Handlungsfelder nur deshalb so konstruktiv läuft, weil die Schulaufsicht hier im Zentrum steht.

Kritisch fuhr sie fort und fügte an, was mit Blick auf eine wünschenswerte Anerkennung und Unterstützung dringend geboten wäre:

  1. Die adäquate Personalausstattung an den Staatlichen Schulämtern und Regierungen (mit Schulaufsichtspersonal; mit Verwaltungsangestellten)
  2. Eine verantwortungsgerechte und abstandsangemessene Besoldung (für das Schulaufsichtspersonal; für Verwaltungsangestellte an Staatlichen Schulämtern)
  3. Die nachhaltige Unterstützung durch den Dienstherrn (in der politischen Darstellung nach außen; durch den Abbau bürokratischer Hürden; durch klare Kommunikationsstrukturen; …)

Abschließend führte sie an, dass der BSV intensiv für diese Belange kämpfe und dass auch wir im Regierungsbezirk Oberpfalz in der nächsten Runde intensive Gespräche mit Politikern aller demokratischer Parteien führen werden.

Es ist das Ziel, dass verstanden wird, was die Schulaufsicht ist und was die Schulaufsicht leistet.

Als Vorsitzende des Oberpfälzer Schulaufsichtsverbandes möchte sie sich hier gezielt einbringen und mit an den entscheidenden Rädchen drehen.

Sie schloss mit dem Satz, dass sie dabei ihre Kraft vor allem aus der gelebten Gemeinschaft schöpft, in der man offen und auch angstfrei seine Meinung kundtun kann. Dies gibt ihr die Stärkung, die im neuen Jahr anstehenden Aufgaben anzugehen, auf die sie sich schon jetzt freue.

 Kassenbericht

Der Bezirkskassier im Oberpfälzer Schulräteverband SchAD a. D. Franz Hübl verwies in seinem ausführlichen Kassenbericht auf seine nunmehr vierzehnjährige Tätigkeit und legte anschließend alle Ausgaben und Einnahmen in den Kalenderjahren 2022 und 2023 vor.

Zu den Einnahmen aus den Mitgliedsbeträgen kamen auch Spenden aufgrund erfolgter Personalveränderungen, Beförderungen und Geburten von Enkelkindern.

Herr Hübl bedankte sich diesbezüglich bei allen Mitgliedern für die großzügige Spendenbereitschaft. Des Weiteren verwies er darauf, dass alle Kassenbücher und Unterlagen, die von den Kassenprüfer SchADin Martina Puff und RSchR Walter Modschiedler geprüft und nicht beanstandet wurden, zur Einsicht bereitliegen würden.

Im Anschluss erfolgte die einstimmige Entlastung des Kassiers, Herrn SchAD a. D. Franz Hübl.

Ebenso wurde durch die Vorsitzende SchADin Elisabeth Junkawitsch um die Entlastung der Vorstandschaft gebeten, die ebenfalls einstimmig erfolgte.

 Bericht des Pensionistenbeauftragten – übernommen von E. Junkawitsch

Leider konnte der Bericht des Pensionistenbeauftragten Herrn SchAD a.D. Hubert Haberberger nicht persönlich vorgebracht werden, da er aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Mitgliederversammlung teilnehmen konnte.

Aus diesem Grunde wurden die angebotenen Veranstaltungen in Absprache mit Herrn Haberberger von Elisabeth Junkawitsch vorgestellt.

Insgesamt fanden drei besondere Ereignisse statt:

  • 06.2023: Auf den Spuren von Max Reger in Weiden in der Oberpfalz mit Orgelkonzert und Besuch der Max-Reger-Ausstellung in Begleitung von Frau Petra Vorsatz, Leiterin des Amtes für Kultur, Stadtgeschichte und Tourismus
  • 09.2023: Besuch der Georg Baselitz Ausstellung im ACC in Amberg, einem der bedeutendsten Künstler unserer Zeit.

Hinweis: Baselitz rüttelte in den 60er Jahren das Nachkriegsdeutschland mit radikalen, expressiven Bildern auf. Als er ab 1969 seine Bildmotive auf den Kopf stellt, brachte ihm dies den internationalen Durchbruch.

  • 10.2023: Konzertbesuch in der Konzerthalle in Laibach – organisiert von der SchADin a.D. Gerda Bräuer; Thema im Konzert und in der Analyse: Beethovens 5. Symphonie

Ehrung von langjährigen Mitgliedern

Es folgte die Ehrung der Mitglieder, die für ihre langjährige Zugehörigkeit mit einer Urkunde ausgezeichnet wurden.

Von den elf zu ehrenden Schulamtsdirektorinnen und -direktoren waren zwei anwesend, die von Elisabeth Junkawitsch mit einer Laudatio bedacht und mit einer Urkunde ausgezeichnet wurden.

So wurden persönlich geehrt:

  • Frau SchADin a.D. Beate Spitzer für die 25-jährige Mitgliedschaft im Oberpfälzer Schulaufsichtsverband
  • Herr SchAD a.D. Josef Gruber für die 20-jährige Mitgliedschaft im Oberpfälzer Schulaufsichtsverband

Anträge und Neuerungen

Abschließend wurde noch ein Antrag abgestimmt.

Nach Bekanntgabe, der neuen Beitragssätze für aktive (65,00 €) und pensionierte (45,00 €) Mitglieder im Oberpfälzer Schulaufsichtsverband, die im Rahmen der Landesversammlung in Fürth beschlossen wurde, erfolgte der einstimme Beschluss, die ehemals zweimalige Abbuchung im Jahr auf eine einmalige Abbuchung umzustellen. 

 Schlussworte von Elisabeth Junkawitsch – Verabschiedung

Frau Junkawitsch bedankte sich zum Ende der Veranstaltung nochmals bei allen Anwesenden und beendete die Veranstaltung mit der Eröffnung der anschließenden Weihnachtsfeier.

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