Die Interessierte Schulaufsicht beim Studientag 2023

Ein sehr abwechslungsreicher Studientag wurde den Schulaufsichtsbeamtinnen und Schulaufsichtsbeamten im Regierungsbezirk Oberpfalz, den Vertreterinnen und den Vertretern der Regierung der Oberpfalz und den pensionierten Kolleginnen und Kollegen in Regenburg geboten.

Im Rahmen dieser Veranstaltung standen sowohl ein Besuch an der Grundschule Kreuzschule im Alten Stadion am Vormittag als auch am Universitätsklinikum Regensburg am Nachmittag auf dem Programm.

Die Bezirksvorsitzende Elisabeth Junkawitsch begrüßte die Gäste und bedankte sich in ihren weiteren Ausführungen vor allem auch bei Herrn Abteilungsdirektor Thomas Unger für dessen verständnisvolle und tatkräftige Unterstützung.

Ihr weiterer Dank richtete sich an das Team am Staatlichen Schulamt Regensburg, im Besonderen an den Fachlichen Leiter Clemens Sieber, für die „tolle Kommunikation und sehr gute Organisation“ dieses Studientages in Regenburg.

Es folgte ein kurzes Grußwort von Frau Dr. Sabine Kellner-Mayrhofer, die seit Januar 2023 das Amt der Referentin für Bildung und die Leitung des Referats Bildung der Stadt Regensburg übernommen hat.

Im Zentrum ihrer Ausführungen wurden sowohl die aktuelle Situation als auch die Aufgaben im Referat für Bildung beleuchtet. Hierbei verwies sie u. a. auf das breite Bildungsangebot – vor allem auch mit Blick auf die privaten Einrichtungen. So reicht die Bandbereite des Referats von der Tagesbetreuung von Kindern über den gesamten Bildungsbereich bis hin zu Sport- und Freizeitthemen. Neben dem Amt für Schulen trägt die Referentin Dr. Kellner-Mayrhofer die Verantwortung für das Amt für Tagesbetreuung von Kindern, das Amt für Weiterbildung – mit Volkshochschule und Stadtbüchereien – sowie das Sportamt. Darüber hinaus betrifft ihre Zuständigkeit auch die Stabsstelle Bildungskoordination, die Stabsstelle Digitale Bildung sowie die Stabsstelle Erinnerungs- und Gedenkkultur/ Extremismusprävention/Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Sie betonte, dass alle diese vielfältigen Herausforderungen für Kommune und Schule mit dem Ziel angegangen werden, allen Schülerinnen und Schülern eine qualitativ hochwertige Bildung zu ermöglichen.

Anschließend hatte die Schulleiterin der Kreuzschule im Alten Stadion, Frau Rin Beate Müller Gelegenheit, ihre Schule den interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern vorzustellen. Ihre Ausführungen begann sie mit einem kurzen Blick in die Vergangenheit. Hierbei wurde kundgetan, dass in der alten Kreuzschule, einer ehemaligen Klosterschule, der Unterricht von Nonnen erteilt wurde. Auf dem Gelände des ehemaligen Jahnstadions – der Turm mit der Stadionanzeige und dem letzten gespielten Ergebnis (4:0) ist noch erhalten – wurde in einer Rekordbauzeit eine neue Grundschule für ca. 500 Schülerinnen und Schüler errichtet, die am 02. März 2020 feierlich eröffnet wurde. Besonders erwähnenswert fand es die Rektorin, dass die Schulleitung intensiv in die Planungsphase miteinbezogen war und somit auch eigene Vorschläge in die Konzeption eingebracht werden konnten.

Das Lernen findet in sogenannten Lernhäusern statt, einem Konzept, das klassenübergreifend angelegt und auf das Lernen in Gruppen ausgerichtet ist. Der Konzeption entsprechend wurde ein großzügiges Angebot an Kommunikationsflächen geschaffen. Darüber hinaus verfügt jedes Klassenzimmer über einen Differenzierungsraum und ist digital auch sehr hochwertig ausgestattet. Frau Müller betonte, dass an der Schule das jahrgangsübergreifende Arbeiten unter sehr guten Bedingungen stattfinden kann.

Im aktuellen Schuljahr werden 407 Schülerinnen und Schüler in 20 Klassen von 48 Lehrkräften unterrichtet. In einem jeden Jahrgang gibt es eine gebundene Ganztagsklasse. Des Weiteren ist eine Partnerklasse im Haus, mit der zahlreiche Kooperationsprojekte initiiert werden. Seit dem Schuljahr 2021/2022 gibt es zusätzlich auch das Angebot einer Offenen Ganztagsschule, das von aktuell 114 Schülerinnen und Schüler in Anspruch genommen wird. Das Angebot wird um eine Sing- und Musikschule erweitert, die als Kooperationspartner der Schule fungiert. An die Schule grenzt auch ein Hort an. Insgesamt werden von den 407 Schülerinnen und Schüler 370 nach dem Unterricht betreut – und die Zahlen steigen ständig an.

Nach den äußerst informativen Ausführungen der Schulleiterin hatten die Gäste die Gelegenheit zu einer Unterrichtsmitschau in verschiedenen Klassen der Kreuzschule im Alten Stadion. So erhielten alle Beteiligten einen vertieften Einblick, den Unterricht angesichts heterogener Rahmenbedingungen miterleben zu können.

Nach einer Kaffeepause, die vor allem auch dem sehr fruchtbaren Austausch diente, folgte die Vorstellung der einzigartigen Kooperation mit „InMigra-Kid“ (Fachstelle für die Integration von Migrantenkindern), die von den Referentinnen Frau Dr. Kismet Seiser (InMigra-Kid) und Frau SchADin Michaela Wiesner (Schulamt Regensburg) im Team übernommen wurde.

Ein wesentliches Ziel der Fachstelle, die seit 2007 Teil der Jugend- und Familientherapeutischen Beratungsstelle des Amtes für Jugend und Familie ist, ist es, den Familien und ihren Kindern aufzuzeigen, welche Beratungsangebote und Hilfen es gibt und wie die Betroffenen diese auch nutzen können. Dafür arbeitet InMigra-KiD sehr eng mit ausgewählten Einrichtungen aus der Stadt und dem Landkreis Regensburg zusammen. Im Rahmen dieser Kooperationen entstanden u.a. die folgenden kostenlosen Angebote:

  • Einsatz von etwa 100 ehrenamtlichen Sprachmittlerinnen und Sprachmittlern, die für Elterngespräche und Elternabende in über 35 Sprachen dolmetschen
  • Angebot von migrationssensiblen Infoveranstaltungen für Eltern zu entwicklungspsychologischen Themen, bei Bedarf auch mit Unterstützung der Sprachmittlerinnen und Sprachmittler
  • Angebot von mehrsprachigen Materialien für die Kommunikation zwischen Bildungseinrichtungen und Eltern

Weitere Unterstützungsmöglichkeiten im Netzwerk erfolgen u.a. durch das Angebot regelmäßiger Netzwerktreffen für Fachkräfte von Kindergärten in Regensburg und für Fachkräfte von Grund- und Förderschulen in der Stadt und dem Landkreis Regensburg, durch Fachinputs zu verschiedenen migrations- und kulturspezifischen Themen, durch praktische Hilfen bei der Entwicklung migrationssensibler Angebote und durch die Unterstützung bei integrationsrelevanten Fragen.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Hotel Dechbettener Hof fuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem extra vom Schulamt Regensburg zur Verfügung gestellten Bus zum Universitätsklinikum Regensburg (UKR), wo ein umfangreiches und sehr abwechslungsreiches Programm auf die Gruppe wartete.

Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung durch Frau SchADin Birgit Sandmann, die erklärte, dass der Kontakt zum UKR über den Arbeitskreis Schule-Wirtschaft Regensburg zustande kam, übernahmen die Leiterin des Ausbildungsbereiches, Frau Dr. Bettina Roccor und ihre Mitarbeiterin Frau Anna-Maria Stegerer den ersten von insgesamt drei Bausteinen zum Thema „Das UKR als Arbeitgeber und die Ausbildungsmöglichkeiten am UKR".

In ihren Ausführungen wurde u.a. darauf Bezug genommen, dass am kleinsten aller Universitätskliniken in Deutschland mit insgesamt 823 Betten ca. 5400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (850 Arztinnen und Ärzte; 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pflege und Funktionsdienst; 1450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im medizinisch-technischen Bereich; 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Verwaltungs-, Wirtschafts- und Versorgungsdienst; 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im technischen Dienst und ca. 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als sogenanntes weiteres Personal) ihren Dienst versehen.

Ein Universitätsklinikum ist laut dem Bayerischen Universitätsklinikgesetz von drei Säulen getragen: Forschung – Lehre – Krankenversorgung. Fachabteilungen, die im UKR nicht direkt angeboten werden (Beispiel: Gynäkologie oder Urologie) müssen in Kooperationskliniken – hier am Caritas-Krankenhaus Sankt Josef – vorgehalten werden.

Weiter wurde den Anwesenden das Leitbild und die Ziele des UKR nahegebracht. So steht hier die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten und deren bestmögliche medizinische Behandlung und Pflege an oberster Stelle. Am UKR gibt es insgesamt drei Schwerpunkte im Bereich der Forschung, die sich wie folgt darstellen: Transplantationsmedizin / Immunmedizin / Tumorforschung.

Frau Dr. Roccor stellte heraus, dass der Bereich der Forschung die Mitarbeit aller erfordere. Im Haus lege man diesbezüglich größten Wert auf die interprofessionelle Zusammenarbeit und die berufliche und individuelle Weiterentwicklung und -qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach deren Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Im zweiten Teil gab die Referentin Frau Dr. Katrin Kosovac einen „Überblick über aktuelle Forschungsthemen am UKR". Insgesamt, so führte sie an, stehen am UKR Regensburg etwa 4500 Quadratmeter Forschungsfläche zur Verfügung. Im Rahmen zahlreicher Forschungskooperationen entstehen hier jährlich etwa 1000 Publikationen in den o.a. Forschungsfeldern. So konnten in der jüngsten Vergangenheit am UKR wesentliche neue Erkenntnisse in der Entwicklung neuer Krebstherapien, aber auch in der Corona-Forschung und in der epidemiologischen Forschung gewonnen werden. Aktuell werden am UKR über 300 Auszubildende in insgesamt 14 Berufen auf das Berufsleben vorbereitet. Hierbei werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch das Referat „Ausbildung und Studium" durchgängig betreut und begleitet. Im Angebot finden sich hier dem Sprichwort folgend Berufe „von A wie Anästhesieassistent bis Z wie Zahntechniker" für alle Berufsabschlüsse. Unter den vielfältig angebotenen Berufen finden sich auch zahlreiche für die Schülerinnen und Schüler an den Mittelschulen, sowohl für Absolventinnen und Absolventen mit dem Qualifizierenden Abschluss (zum Beispiel: Medizinische Fachangestellte; Pflegefachleute; Operationstechnische Assistentinnen / Assistenten) als auch mit dem Mittleren Bildungsabschluss (zum Beispiel: Kaufleute im Gesundheitswesen; Elektroniker/-innen für Automatisierungstechnik; Fachinformatiker/-innen für Systemintegration).

Im dritten und letzten Teil des Nachmittags stellte der Schulleiter Herr Schappler der Gruppe die dreijährige duale Ausbildung zum Pflegefachmann und zur Pflegefachfrau am PflegeCampus Regensburg vor. Diese Ausbildung in Theorie und Praxis hat in dieser Form einen besonderen Charakter, da in anderen europäischen Ländern, beispielsweise in Österreich, hier ein Studium vorzuweisen ist. Herr Schappler informierte darüber, dass der PflegeCampus Regensburg seit 2016 in einer Trias agiere. So werden die Auszubildenden in der Theorie an der Berufsfachschule für Pflege, in der Praxis sowohl am UKR als auch am Caritas-Krankenhaus Sankt Josef ausgebildet.

In seinen weiteren Ausführungen informierte der Schulleiter über die generalisierte Ausbildung in der Pflege (seit dem Jahr 2020) und die damit einhergehenden hervorragenden Chancen für die Pflegefachkräfte am Arbeitsmarkt.

Im Anschluss an die sehr informativen Hintergrundinformationen brachte Elisabeth Junkawitsch dem Referenten und den Referentinnen den herzlichen Dank des Schulaufsichtsverbandes „für den tollen runden Nachmittag und für all das Gebotene“ am UKR aus. Abschließend dankte Sie allen Anwesenden für die so gute Zusammenarbeit im Oberpfälzer Schulaufsichtsverband. Mit dem Ausblick auf die Weihnachtsfeier am 06. Dezember in Neumarkt in der Oberpfalz ging ein bildungswirksamer und auch sehr eindrucksvoller Studientag zu Ende.

Gut gelaunt und ausgestattet mit vielen und vielseitigen Eindrücken wurde die Gruppe mit dem Bus zurück nach Dechbetten gebracht, wo dieser besondere Tag sein Ende fand.

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