Zu einem gleichermaßen bildungswirksamen als auch kurzweilig unterhaltsamen Studientag 2018 in Sankt Englmar konnte der Vorsitzende des Schulräteverbands der Oberpfalz Dieter Lang insgesamt 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen. Neben Herrn Bereichsleiter Thomas Unger, Schulaufsichtsbeamtinnen und Schulaufsichtsbeamten aus allen Schulamtsbezirken, Vertreterinnen und Vertretern der Regierung der Oberpfalz waren auch sieben pensionierte Kolleginnen und Kollegen anwesend.

In seinen einführenden Worten sprach Dieter Lang Herrn Karl Utz und Herrn Rudolf Hofmann für die Organisation dieses abwechslungsreichen Studientags im Regierungsbezirk Niederbayern seinen besonderen Dank aus.

Treffpunkt und erste Station an einem herrlich sonnigen Herbsttag war das Bayerwald Xperium, das sich im Herzen von Sankt Englmar befindet.

Hier wurde die Gruppe persönlich vom Leiter des Museums Herrn Wolfgang Six begrüßt. Bevor er die Konzeption und die dahinterstehende Idee dieser besonderen Welt der Wahrnehmung näher erläuterte, beleuchtete er den Hintergrund des geschichtsträchtigen 300 Jahre alten Gebäudes. Voller Stolz berichtete er dem „besonderen Publikum“ – wie er unsere Gruppe nannte –, dass sich das Science Center im ehemaligen "Alten Pfarrhof" befinde, der in den letzten beiden Jahren aufwändig und mit Liebe zum Detail renoviert wurde.

Ziel ist es, Jung und Alt auf eine abenteuerliche und verblüffende Entdeckungsreise mitzunehmen, um den Phänomenen der Natur­wissen­schaften durch ­eigenhändiges Ex­perimentieren und durch Kreativität auf die Schliche zu kommen.

In der besonderen Kombination, Wissenschaft mit eigenem Tun und Spaß zu kombinieren, sollen unvergessliche Momente und Eindrücke geschaffen werden.

Nach der sehr informativen Einführung wurde die Gruppe aufgeteilt und auf Entdeckungsreise durch das zweistöckige Museum geschickt.

Neugierig machten sich alle auf den Weg, um den vielfältig aufbereiteten naturwissenschaftlichen und technischen Phänomenen auf die Spur zu kommen. Durch die Möglichkeit des eigenen Tuns und das direkte Anfassen der Exponate und Versuchsaufbauten hatten alle Beteiligten die Möglichkeit, bestimmte Vorgänge in unserer Welt zu verstehen und im wahrsten Sinne des Wortes auch unmittelbar zu „begreifen“.

So erforschten wir gemeinsam u.a. die Zusammenhänge von Wellen und Schwingungen, rätselten um die Form der schnellsten Rollbahn und erfuhren den Einfluss der Form auf die Stabilität von Brücken.

Am Ende eines kurzweiligen Vormittags waren sich alle Beteiligten einig darüber, dass in diesem Museum zu einem dem bereits in der Einführung angesprochenen Forscherdrang auch der dementsprechend Raum gegeben wird, zum anderen beim spielerischen Entdecken auch immer der Spaß im Vordergrund steht.

In diesem Museum der etwas anderen Art steht nicht das Betrachten, sondern das Mitmachen im Vordergrund. Diese Konzeption ist nicht neu, denn bereits Konfuzius (551-479 v. Chr.) wusste:

„Erzähle es mir und ich werde es vergessen, zeige es mir und ich werde mich erinnern, lass es mich tun und ich werde es verstehen.“

Nach einer circa zehnminütigen Fahrtstrecke gelangte die Gruppe zum zweiten Zielort des Tages, dem vier Kilometer entfernten „Waldwipfelweg“ in Maibrunn.

Hier wurde die Gruppe von Herrn Martin Six, dem Bruder des Museumsleiters begrüßt.

Wir erfuhren, dass für die Errichtung des bis zu 30 Meter hohen Weges, der im Jahre 2008 eröffnet wurde, ein Startkapital von ca. 1,5 Millionen Euro aufgebracht werden musste und dass dieser Ort jährlich von etwa 160.000 bis 170.000 Menschen besucht wird.

Nach einer ersten kurzen Einführung wurde vor Ort das Mittagessen auf der Sonnenterrasse des zugehörigen Gastronomiebetriebes eingenommen.

Nachdem alle ausgeruht und gestärkt waren, nahm uns ein ausgebildeter „Waldwipfelwegexperte“ in Empfang und wir begingen den etwa 400 Meter langen, 2,50 Meter breiten und barrierefreien Pfad aus heimischem Lärchenholz, der sich auch ideal für Familien mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer eignet.

An der Aussichtsplattform angekommen konnte die Gruppe den Blick über die Höhenzüge des Bayerischen Waldes, das Donautal und die Ebenen des Gäubodens schweifen lassen. Trotz des herrlichen Sonnenscheins war ein extremer Fernblick bis hin zum Dachsteinmassiv und zur Zugspitze an diesem Tag nicht möglich.

Eindrucksvoll war es, die sich bietende Wunderwelt des Waldes aus einer völlig anderen Perspektive genießen zu können. Während des Spaziergangs in luftiger Höhe brachte uns der Experte die heimische Pflanzen- und Tierwelt nahe und nahm hier u.a. auch auf die besonderen Umwelteinflüsse – beispielsweise auf die Auswirkungen eines besonders heißen Sommers – Bezug.

Kurz vor dem Ende des Höhenweges hatten besonders mutige Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch die Gelegenheit, die „wackelige“ Hängebrücke zu überschreiten.

Im Anschluss bot sich den Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch die Möglichkeit, selbstständig weitere Attraktionen vor Ort zu erkunden. Zusätzlich konnte an diesem Tag ein Spaziergang auf dem Naturerlebnispfad und auf dem Pfad der Optischen Phänomene mit Sinneshöhle in Angriff genommen werden. Auch und das bayernweit einzigartige Haus am Kopf lud zum Besuch ein.

Bei abschließendem Kaffee und Kuchen und intensiven Gesprächen im „Woid-Wipfe-Häusl“ ließen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den rundum gelungenen Studientag ausklingen.