Aßling, 17.11.2024
Sehr geehrte Mitglieder im Bayerischen Schulaufsichtsverband,
in gewohnter Weise möchte ich Sie hiermit über aktuelle verbandsspezifische Entwicklungen informieren.
1. Wintertagung in Hirschberg
Die offizielle Anmeldung zur Veranstaltung am 17. und 18. Januar 2025 ist abgeschlossen. Dennoch sind Nachmeldungen im Einzelnen noch denkbar, sollten aber bitte möglichst zeitnah unter Beachtung der genannten Meldewege vollzogen werden.
2. Mitgliederverzeichnis
Wie Sie aufgrund von Informationen innerhalb der einzelnen Bezirksverbände vermutlich bereits wissen, werden wir zu Beginn des neuen Kalenderjahres eine neue Printauflage des Mitgliederverzeichnisses auflegen. Wir freuen uns, dieses - vor allem seitens der pensionierten Mitglieder - sehr stark nachgefragte Angebot neuerlich realisieren zu können.
3. Verbandsgespräch mit Abteilungsleitung IV des StMUK am 13.11.2024
Rund eineinhalb Stunden nahm sich die neue Leitung der Abteilung IV des StMUK, Frau Ltd. MRin Schwab - in Begleitung von Frau MRin Dr. Stückl - Zeit, um zentrale Themen und Anliegen des BSV zu beleuchten und zu diskutieren. Die Abteilungsleiterin zeigte sich dabei erfreulich offen und interessiert.
Folgende Aspekte lassen sich dabei aus unserer Sicht positiv bewerten:
- Arbeit und Struktur der Schulaufsicht'
Der Austausch brachte sehr eindeutige Bekenntnisse zur Schulaufsicht, der dort geleisteten Arbeit und einer dezentralen Schulaufsichtsstruktur hervor. - Besoldung der Schulaufsicht
Bei geplanten Anpassungen in Folge der Einstiegsbesoldung A 13 für Lehrkräfte hat die Schulaufsicht - im Vergleich zu anderen Personalgruppen - für das StMUK höchste Priorität. Diese Aussage ist inhaltlich und in dieser Deutlichkeit neu. Dennoch gilt es, diese realistisch einzuordnen und abzuwarten, welche Anpassungen der bayerische Staatshaushalt in den kommenden Jahren grundlegend zulässt und inwiefern auch über das Kultusministerium hinaus der Wille besteht, an dieser Stelle endlich Taten folgen zu lassen (vgl. Antwort von Herrn MdL Holetschek auf Gesuch des BSV 2024). Die Option einer Klage des BSV im Falle eines Ausbleibens einer adäquaten Anpassung wurde als grundlegend nachvollziehbar erachtet.
Für den BSV nicht zufriedenstellend sind die Aussagen zu folgenden Themen:
- Verlässlichkeit hinsichtlich der Bereitstellung tragfähiger EDV-Systeme
Bezüglich einer längerfristigen Nutzung von SVS ist man ministeriumsseitig offenbar im Austausch mit entsprechenden Akteuren. Zudem wird es eine Arbeitsgruppe geben, die u. a. prüft, welche Aufgaben ein eventuell neu aufgesetztes Tool zu erfüllen hat. Diesbezüglich haben wir große Sorge!
Denn unumstritten ist, dass wir auch weiterhin und lückenlos ein verlässliches digitales Werkzeug benötigen, das mindestens(!) drei Dinge erfüllt: die Möglichkeit einer zuverlässigen Klassenbildungsplanung, eine tagesaktuelle Abbildung des Personalstandes an den Schulen und eine rasche sowie zuverlässige Abrufbarkeit erforderlicher Personaldaten - Personalversorgung und Belastung
Im Gespräch wurde die wachsende Aufgabenfülle, die zunehmenden Verantwortlichkeiten und die damit einhergehende Belastung an den Staatlichen Schulämtern und Bezirksregierungen nachdrücklich dargelegt. Leider stellte man uns neuerlich keinen personellen Stellenaufwuchs an Schulaufsichtspersonal in Aussicht und verwies auf die Verbesserungen in der Versorgung mit Verwaltungsangestellten. Ein für uns nach wie vor nicht hinnehmbarer Umstand, den wir politisch weiterhin auf sämtlichen Ebenen thematisieren werden.
Fazit: In vielen Themenbereichen haben wir längst kein Erkenntnisproblem mehr, sondern ein Umsetzungsproblem.
4. Weitere aktuelle Betätigungsfelder des BSV
- Lösungsansätze zur Unterrichtsversorgung
Am 21.11.2024 sind die Verbände zu einem zweiten, diesmal schulartspezifischen Dialogforum geladen, um Lösungen für das aus unserer Sicht zentrale bildungspolitische Thema des Personalmangels zu diskutieren. Der BSV wird sich neuerlich aktiv zur Thematik äußern, da diese in erheblichem Maße auch die Arbeit der Schulaufsicht in Bayern betrifft.
Unsere zentralen Thesen dazu sind hinlänglich bekannt:- Anpassung der familienpolitischen Teilzeit (gestaffelte Mindest-Wochenstundenzahl; angepasst an das Alter der Kinder)
- Schaffung von Ausbildungsstätten in Regionen mit besonders hohen Bedarfen (universitäre Außenstellen)
- Reduktion nicht mehr relevanter Anrechnungsstunden
- Experten an Schulen (Systembetreuer etc.; auch um Unterrichtsressourcen zu generieren)
- Sprachstandserhebung und Förderung von 4 ½-Jährigen
Hier sehen wir nach wie vor dringenden Bedarf des Nachjustierens (vgl. BSV-Stellungnahme im Zuge der Verbandsanhörung) und der Klärung zur konkreten Umsetzung. Neben den erforderlichen Ressourcen im Vorkurs 240 benötigen die Staatlichen Schulämter und Schulleitungen rechtlich belastbares Rüstzeug. - Schulartunabhängige Deutschklassen
Dabei ist uns der Fortbestand dieses Formats unter Einbezug von Realschulen und Gymnasien - u. a. zur Entlastung der Mittelschulen und zur Bewerkstelligung des gesamtgesellschaftlichen Auftrags - wichtig. Zudem müssen bürokratische Hürden abgebaut werden, etwa bei der Umsetzung des DSD I- - Startchancenprogramm
Bei diesem Bundesprojekt sind die Ausgestaltung der Rolle der Schulaufsicht und die damit einhergehende Belastung, die sich im Besonderen in Staatlichen Schulämtern im städtischen Raum zeigt, für uns von großer Relevanz. - Prüfungskultur und Fachlehrkräftemangel
- Bundesweite Trends zur zukunftsorientierten Weiterentwicklung der Schulaufsicht
Vgl. hierzu unter anderem: Thesenpapier des NBF (https://nationales-bildungsforum.de/wp-content/uploads/2024/10/NBF_Thesenpapier_2024_2.pdf).
Nähere Informationen erhalten Sie als Teilnehmerin oder Teilnehmer bei der oben genannten Wintertagung und wie gewohnt auf unserer Homepage: www.schulaufsichtsverband.de
Die Vorstandschaft des Bayerischen Schulaufsichtsverbandes wünscht Ihnen eine besinnliche und friedvolle Vorweihnachtszeit.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Jürgen Heiß
Landesvorsitzender
Bayerischer Schulaufsichtsverband e. V.