Sehr geehrte Mitglieder im Bayerischen Schulaufsichtsverband e. V.,
im Namen der im November in Fürth neu gewählten Landesvorstandschaft wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.
Für 2024 hoffen wir für Sie persönlich auf ein Jahr voller Gesundheit, größtmöglicher privater und beruflicher Zufriedenheit sowie auf ein weltpolitisch friedvolles Jahr.
Wir bedanken uns für das große Vertrauen in unsere Arbeit, das Sie unter anderem im Rahmen der Landesversammlung 2023 zum Ausdruck gebracht haben. Auch im kommenden Jahr wollen und werden wir für unsere gemeinsamen standes- und bildungspolitischen Ziele bestmöglich und mit Nachdruck eintreten.
In einem knapp zweistündigen Gespräch, zu dem Frau Kultusministerin Anna Stolz die führenden Verbände sowie die Schülervertretung der Grund- und Mittelschulen eingeladen hatte, kamen zentrale Vorhaben des Ministeriums sowie aktuelle und für die Zukunft absehbare Herausforderungen zur Sprache. Diese wurden überraschend offen diskutiert.
Im Zuge dessen konnten neuerlich auch zentrale bildungs- und standespolitische Schwerpunkte des BSV transportiert und erläutert werden. Die Ministerin zeigt sich für die Anliegen sowie Anregungen des BSV erfreulich aufgeschlossen und an den Belangen der schulischen und schulaufsichtlichen Basis sehr interessiert. Abermals betonte sie dabei den enorm hohen Wert Staatlicher Schulämter und deren Agieren vor Ort.
Bereits für Januar 2024 ist ein weiteres Treffen in dieser Runde zu einem der brisanten Kernthemen vorgesehen. Selbstverständlich wird sich der BSV auch dann wieder entsprechend kritisch-konstruktiv einbringen.
Präambel:
In einer sich stetig und rasch weiterentwickelnden Bildungslandschaft wollen wir eine starke standespolitische Vertretung für die Mitglieder unseres Verbandes sein.
Die Landesvorstandschaft des Bayerischen Schulräteverbandes e. V. setzt sich bestmöglich für die Belange und Anliegen seiner im aktiven Dienst befindlichen sowie der außer Dienst befindlichen Mitglieder ein. Alle Aktivitäten erfolgen ehrenamtlich.
Unserem Handeln legen wir ein qualitätsvolles und zukunftsorientiertes Selbstverständnis der bayerischen Schulaufsicht an den Staatlichen Schulämtern und den Schulabteilungen der Bezirksregierungen zugrunde, das zugleich die Basis für unsere Zielsetzungen bildet.
1. Unser Selbstverständnis qualitätvoller und zukunftsorientierter Arbeit der bayerischen Schulaufsicht in Bayern
Die im Folgenden aufgeführten Aspekte erachten wir als zentrale und unabdingbare Merkmale der bayerischen Schulaufsicht. Diese führen wir auch gegenüber Gesprächspartnern aus den Staatsministerien, der Politik, der Wirtschaft und weiteren gesellschaftlichen Bereichen ins Feld, um der Bedeutung etablierter Schulaufsichtsstrukturen und lokal verorteter Staatlicher Schulämter Nachdruck zu verleihen.
Die Staatlichen Schulämter und Bezirksregierungen …
- üben die Schulaufsicht im Bereich der Grund-, Mittel- und Förderschulen aus.
- sind verlässliche Ansprechpartner, Auskunftsstellen und Netzwerker vor Ort; für Schulleitungen, Lehrkräfte, Eltern und Erziehungsberechtigte, Landräte, Bürgermeister, weitere Ämter sowie die regionale Politik, Wirtschaft und Presse.
- fördern und sichern Qualität in Unterricht und Schulentwicklung.
- steuern Personalführungsprozesse.
- sind Begleiter, Unterstützer und Berater der Schulen und Schulverbünde.
- betreiben lösungsorientiertes Beschwerde- und Krisenmanagement.
- gewährleisten eine passgenaue Klassenbildung vor Ort.
- sind maßgeblich an der Personalakquise zur Unterrichtsversorgung beteiligt.
- stellen die unterrichtliche Versorgung durch Planung der Mobilen Reserve sicher.
- setzen bildungspolitische Anliegen, Vorgaben und Projekte um (Ganztag, Inklusion, Digitalisierung, Migration u. v. m.).
- sichern die Personalqualität - u. a. durch die Durchführung von Lehramtsprüfungen, Bewährungsfeststellungen, Verbeamtungen und Dienstlichen
Beurteilungen. - stellen die Bewältigung von schulbezogenen Krisensituationen sicher.
– Qualität und Verlässlichkeit durch Präsenz vor Ort –
2. Unsere standespolitischen Zielsetzungen
Aus dem oben genannten Selbstverständnis leiten sich folgende standespolitische Ziele und Vorgehensweisen ab:
- Erhalt bewährter Schulaufsichtsstrukturen im Grund- und Mittelschulbereich:
- Strukturelle Dezentralisierung statt Zentralisierung
- Lokalität statt Regionalität
- Kooperation zwischen Staatlichen Schulämtern ausschließlich in Bereichen, die von den handelnden Akteuren als sinnvoll erachtet werden.
- Nachhaltige Unterstützung durch den Dienstherrn
- in der politischen Darstellung nach außen.
- im administrativen Geschäft:
- Datenerhebung
- Elektronische Datenverwaltung
- Formularwesen
- u. a.
- Zuverlässige Kommunikation zwischen allen beteiligten Ebenen
- Nutzung der Basis- und Netzwerkkenntnisse der Staatlichen Schulämter vor Ort
- Adäquate Personalausstattung:
- Ausbau und Erhalt ausgebrachter Schulratsstellen
- Überleitung geteilter Schulratsstellen in ganze Stellen
- Nachhaltige und an die Aufgabenvielfalt angepasste Versorgung mit Verwaltungsangestellten
- Anpassung der Besoldung:
- Sachlogische Fortsetzung zurückliegender Dienstrechtsreformen und aktueller Stellenhebungen
- Herstellung stimmiger Besoldungsabstände - auch zur Nachwuchssicherung
- Abstandswahrung zwischen Fachlicher Leitung und weiterem Schulrat/weiterer Schulrätin aufgrund unterschiedlicher Verantwortlichkeiten
- Adäquate Gehaltsanpassung für Verwaltungsangestellte
3. Unsere zentralen Handlungsfelder
- Regelmäßiger Austausch innerhalb der Landesvorstandschaft und des Landesausschusses
- Verlässliche Informationspolitik des Landesvorstandes gegenüber allen Mitgliedern durch ...
- Homepage (www.schulaufsichtsverband.de)
- Informationsschreiben
- Fachtagungen
- Veröffentlichungen
- Nachdrückliche Darstellung und Kommunikation unserer Zielsetzungen durch …
- Gespräche mit dem Dienstherrn, weiteren Ministerien, demokratischen Parteien, Vertretern politischer Gremien, relevanten externen Institutionen und Verbänden.
- themenbezogene Einlassungen und Gesuche an das StMUK.
- zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit.
- intensive Zusammenarbeit mit dem KSD-Dachverband auf Bundesebene; dadurch u. a. Kontakt zur Kultusministerkonferenz (KMK).
- Situationsbezogen und bei Bedarf:
- Medienpräsenz
- juristisches Vorgehen
- Einbindung pensionierter Mitglieder:
- Informationen über aktuelle standespolitische Entwicklungen
- Organisation kultureller Angebote und Treffen auf Bezirksebene
Aßling, 16.11.2023
Für die Landesvorstandschaft
gez. Jürgen Heiß
Landesvorsitzender
- Die am 08.11.2023 neu ernannte Kultusministerin Anna Stolz bekennt sich zur bayerischen Schulaufsicht und steht hinter dem Bayerischen Schulaufsichtsverband e.V. - Das Versprechen der Ministerin der noch stärkeren Einbindung des Schulaufsichtsverbandes, ein Festhalten an bestehenden Schulaufsichtsstrukturen sowie der Ausbau der Personalkapazitäten in der Schulaufsicht lassen Positives erhoffen.
- "Führen in herausfordernden Zeiten" - ist Motto eines inspirierenden und bestätigenden Vortrags von Frau Masha Ibeschitz und gleichzeitig bedeutende Aufgabe, der die Mitglieder des Bayerischen Schulaufsichtsverbands e. V. mit Bravour nachkommen. Stv. Landrat Forman (Landkreis Fürth), 2. Bgm. Braun (Stadt Fürth) und Regierungspräsidentin Dr. Engelhardt-Blum bestätigen die unabdingbare Notwendigkeit einer Schulaufsicht vor Ort und bedanken sich für die Leistungen der bayerischen Schulaufsicht im Hinblick auf Personalversorgung, Schulentwicklung und Unterrichtsqualität.
- Landesvorsitzender Heiß wurde im Amt mit einem großartigen Ergebnis von 100% der abgegebenen Stimmen bestätigt. Die weiteren Mitglieder wurden ebenfalls mit herausragender Stimmenanzahl (wieder)gewählt.
Im Vorfeld der Landesversammlung am 17.11.23 und 18.11.23 in Fürth hat der Landesvorsitzende Jürgen Heiß zur 10. Landesausschusssitzung am 16.11.2023 in Fürth einberufen.
Neben der Klärung letzter Details der Neuwahlen und der Landesversammlung, zeigte sich wiederholt, dass die Arbeit in den Bezirksverbänden geprägt ist von der angespannten Personalsituation und den daraus resultierenden Herausforderungen zur Sicherung der Unterrichtsversorgung. Nur auf Grund des enormen Engagements der Schulaufsicht vor Ort kann diese Situation bewältigt und eine Qualität des Unterrichts sichergestellt werden.